28. Oktober 2011

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Eine doofe Bloggerin mehr hat die Welt das dachte ich als allererstes und wisst ihr was? Jetzt ist es immer noch so, ich meine, wen interessiert das schon, euer Blog, euer ein und alles. Glaubt ihr, dass viertausend Aufrüfchen bekannt machen? Da klicken doch eh nur, wie soll ich sie nennen, Gleichgesinnte drauf und nicht irgendwelche Leute, die aus Amerika kommen und so gespannt auf neue Posts warten. Mein Blog dreht sich nur um eine Person, nicht um mich, ich Opfer. Mich nervt das echt, wie sich manche für jeden Leser bedanken und tuen, als würde es ihnen die Welt bedeuten. Heute gings mir scheiße, jetzt, gegen Abend ist es besser. Als ich von der Schule kam, gegessen hatte (wieder Willen versteht sich, oder?) ging ich die Treppe hinauf, meinen Rucksack hatte ich in die Ecke des Flurs geworfen und wollte gar nicht in den Spiegel schauen. Ich wusste, dass mein Make-Up nicht gehalten hatte und dass ich furchtbar aussehen würde. Da hatte ich Recht, verdammt Recht. Als ich die bleiche Person mir gegenüber sah, zuckte ich erstmal gehörig zusammen, ihre Haut war weiß wie Schnee, ihre Augen ausdruckslos grün. Mager war sie, ihre Beine zu dünn, ebenso ihre Arme. Ich wischte eine Träne aus den Augen, ein dünner Lichtstrahl fiel durch das Fenster und blendete mich leicht, ich tart näher an den Spiegel heran, was ist da dahinter? Bin ich das etwa? Fragte ich mich, doch ich war es, das war die unglaubliche Wahrheit. Die Tränen ließen sich nicht zurückhalten.

Langsam wurden meine Beine weich und ich sackte auf dem Boden zusammen, blieb am Boden und regte mich erstmal kein Stück. Kraftlos war ich, zerbrochen an meinem bescheidenen Leben. In meinem Kopf drehte sich alles, er tat schrecklich weh. Ich musste auch noch in so einem scheiß Moment an Martin denken. Na bravo, der kann mir auch nicht helfen, er weiß ja nicht, wie ich immer wieder versuche perfekt zu sein, für ihn. Auf einmal bricht der grelle Ton der Klingel die Stille, diese geheimnisvolle Stille. Ich weiß, dass es nur mein Vater sein kann, der von der Arbeit kommt und von dem hier nichts weiß. Schnell husche ich ins Badezimmer, schminke meine Augen, sodass niemand meine Tränen sieht, dann laufe ich die Stufen hinunter und öffne die Tür. Wie war dein Tag, Dad? Frage ich ihn und zwinge mich zu lächeln. Er geht hinein und antwortet: Ganz gut und die Schule? Ich versichere, dass alles gut gelaufen ist und verschwinde wieder, er isst, ich nicht, lieber gehe ich ein wenig fotografieren. Wenn ichs auch nicht gut kann, manchmal ist das einfach das Wundervollste auf der Welt, besonders mit Musik in meinen Ohren. Ich schweife schon wieder ab! Machts gut.

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